Max & Moritz – Die Musical-Story
Was ist anders ...?

Diese Hörspiel / Musical - Fassung des Wilhelm Busch - Klassikers verzichtet auf die gewaltvollen Szenen des Originals. Zu Beginn des Stückes erklären Wilhelm „Willi“ Busch und „Walli“ Busch (seine Frau) den Zuschauern, dass „Willi“ HEUTE wohl Einiges anders geschrieben hätte ... Er wird sich also im Laufe der Handlung in die Inszenierung einmischen und an den Stellen, an denen das Original Grausames vorsieht, Alternativen suchen. Das größte Problem besteht jedoch darin, dass sich die Akteure nur bedingt an die Inszenierung halten, und sich das Ganze mehr und mehr verselbstständigt. Es bleibt zwar dabei, dass Max und Moritz ihre Streiche – fast wie im Original – vorbereiten, aber „hineinfallen“ werden Sie selber, getreu dem Motto „wer Andern eine Grube gräbt...“. Nun werden die Beiden am Ende auch noch erwischt, was zu einer großen Gerichtsverhandlung führt ... aber natürlich mit „Happy End“. „Willi“ und „Walli“ Busch übernehmen neben ihren Hauptrollen die Charaktere der Witwe Bolte, Lehrer Lämpel usw. selbst, da Walli, etwas eigenmächtig, das ursprüngliche Wilhelm - Busch - Buch geändert hat. Ein spielerisches Chaos, welches von „Willi“ und „Walli“ im Ablauf moderiert wird.
1. Streich Intro Walli und Walli Busch stellen sich gegenseitig kurz vor. Walli bittet Willi, den Kindern seine neue gewaltfreie(-re) Max & Moritz - Story näher zubringen. Dabei gesteht Walli, dass auch sie noch ein paar Änderungen vorgenommen hat und die ursprüngliche Max & Moritz - Story ab jetzt als Musical vorgetragen wird – zum Entsetzen Willi Buschs ...
Vorspiel & 1. Streich – Hahn & Hühner & Max & Moritz Nach dem Intro singen Willi und Walli abwechselnd je einen Satz des Wilhelm Busch – Originalvorwortes. In diesem Song stellen die Beiden überhaupt in Frage, was in der Handlung passiert, wie z.B.: „Ob denn Max & Moritz heute da sind oder nicht“... Auch der Schluss lässt die Frage offen: „Ob das Ende auch so sein wird, wie´s da drinnen steht“... Die Kinder werden erst einmal auf „ganz spät“ vertröstet. Max & Moritz deuten in ihrem Auftrittssong den Ablauf von Streich 1 & 2 an. Sie legen die 4 Brote aus, doch Willi Busch greift rechtzeitig in das Geschehen ein und erinnert die beiden daran, dass es in dieser Inszenierung keine Gewalt gäbe. Gleichzeitig bittet er die Hühner sich selbst zu rupfen, in Form eines Stripteasetanzes. Willi Busch appelliert an das Verständnis der Hühner mit der Bitte, ihn bei seiner Neuinszenierung zu unterstützen. Die Hühner sind empört und wehren sich mit allen Mitteln, aber ohne Erfolg ... der Striptease der Hühner findet statt ...
2. Streich - Witwe Bolte Am Ende stehen Hahn & Hühner doch (fast) nackt da und die boshafte Witwe Bolte bittet Hahn und Hühner ebenso boshaft / heimtückisch in ihr Haus und lockt sie in die Pfanne. Darin fällt das Federvieh bald in den Schlaf, aus dem sie von Willi geweckt werden - mit dem verlockenden Hinweis „ Der Max und der Moritz - die kriegen gleich eins drauf!“ Dann folgt die Anweisung an Hahn & Hühner, den ursprünglichen Ablauf mitzuspielen und sich „angeln zu lassen“ ... um danach Max & Moritz kräftig in den Po zu picken ... um denen selbst einen Denkzettel zu verpassen ...
3. Streich - Schneider Böck Das ist der Tenor des 3. Streiches. Frau Böck ist ohne Zweifel recht zickig und wäre gerne „Dame von Welt“, Schneider Böck verhält sich eher träge langweilig und konservativ. So beschließt Frau Böck ihrem Schneider eine Lektion zu erteilen und engagiert Max & Moritz für Geld, um eine Lücke in die Brücke zu sägen – „Dieser Brücke fehlt ´ne Lücke“ Willi Busch, der dies alles beobachtet hat, beschließt nun seinerseits die Brücke selbst anzusägen, damit auch die „Richtigen“ in den Bach fallen ... Schneider Böck hat dies nach Willis Meinung wohl nicht verdient ....
4. Streich - Lehrer Lämpel Die Orgel, insbesondere die tiefe und große Baßpfeife, spielt eine Hauptrolle, dass heißt, einige Pfeifen werden personifiziert. Lehrer Lämpel sitzt an der Orgel und stellt sich vor. Ebenso erklärt er seinen ständigen Ärger mit Max & Moritz. Diesen Beiden kommen derweil zwei Freunde zu Hilfe, welche sie beim Treten des Blasebalges vertreten. Diese Freunde bekommen Max & Moritz – Perücken, so dass Lämpel nichts merkt. Max & Moritz dringen in Lämpels Haus ein, um das Pulver in dessen Pfeife zu stopfen. Die sehr große Baßpfeife beobachtet den Vorgang und teilt dieses auch mit, immer wieder angstvoll kommentiert von den kleinen Pfeifen mit - „Lämpel geht KO“ -. Da Lehrer Lämpel an diesem Tag etwas früher nach Hause geht, als er es sonst zu tun pflegt, kommen Max & Moritz nicht mehr rechtzeitig aus der Wohnung und verstecken sich in einem Schrank. Lämpel bemerkt, dass der Schrank offen steht und schließt ihn zu. Dann zündet er seine Pfeife an. Weil die Baßpfeife den Lehrer Lämpel in Not sieht, animiert sie den Rest der Orgel alleine zu spielen, um Lämpel aus dem Haus zu locken und somit zu retten. Lämpel wird durch die laute Orgel aufmerksam und begibt sich verwundert wie neugierig zur Kirche, wobei er die brennende Pfeife zurück lässt. Er wird von den Orgelpfeifen erleichtert empfangen. So bekommen Max & Moritz die Explosion ab. Nicht ganz unversehrt überstehen die Beiden diese und stellen unter Schmerzen fest, dass sie schon wieder selbst das Opfer ihrer Intrige sind.
5. Streich - Onkel Fritz Willi Busch kommentiert den 5. Streich singend und erzählt auch etwas über Käfer im Allgemeinen, „...sie lebten meistens hoch auf Bäumen, viel weniger in Wohnungsräumen...“ Schließlich hört man, wie Max & Moritz die Käfer vom Baum schütteln. Onkel Fritz beobachtet die Szene unbemerkt aus einiger Entfernung und verbündet sich insgeheim mit den Käfern. Max & Moritz bringen die eingefangenen Käfer in das Bett des Onkel Fritz. Als sie dort von diesem und Walli entdeckt werden, bittet Onkel Fritz die Käfer aus dem Bett und kommentiert deren verzweifelte Betteln um ihr Leben mit dem Satz: „So hat es vor Jahren Herr Busch aufgeschrieben, ich tu´s einfach nicht, ihr seid frei, ihr könnt fliegen...“ Doch dann verordnet Onkel Fritz allen noch einen Spaziergang ... zu Max & Moritz nach Hause, wo diese, reichlich animiert von Onkel Fritz, von den Käfern gepeinigt werden ... so sehr, dass Willi & Walli mit einem kräftigen „Onkel Fritz“ ermahnen!
6. Streich - Meister Bäcker Willi Busch beginnt den Kindern kurz den 6. Streich zu erklären, doch schon bald schläft er darüber erschöpft ein. So verschläft Willi den 6. Streich ... Nicht so der dicke Meister Bäcker ... der hat die Backstube, in schadenfroher Erwartung, erst gar nicht verlassen ... Er erwartet bereits Max & Moritz, die auch bald durch den Schlot in die Mehlkiste fallen. Höhnisch grinsend und siegessicher teilt ihnen Meister Bäcker mit, dass er sie nun in den Teig einbacken werde. Max & Moritz erkennen schnell, dass es nicht sehr gut um sie bestellt ist. Sie fliehen und „drehen den Streich einfach um“ . Max & Moritz greifen nun den Meister Bäcker und wälzen ihn in seinen Teig. Mit „diesmal sind wir nicht die „Doofen“ verabschieden sie sich zum 7. Streich. Willi Busch ist erwacht und bemerkt erschrocken, dass er geschlafen hatte. Er spürt, dass irgendetwas nicht stimmt ... Er ruft und fragt, ob jemand da sei. Er hört Max & Moritz, die hämisch darauf hindeuten, dass mit Meister Bäcker irgendetwas nicht stimmt. Willi Busch begreift schnell und rettet den Bäcker. Ebenso schnell begreift er, dass er den 6. Streich komplett verschlafen hat.
7. Streich - Bauer Mecke Nachdem Willi Busch den Bäcker befreit hat, ruft er per Handy den Bauer Mecke an, um diesen vor Max & Moritz zu warnen. Bauer Mecke entdeckt die Beiden auch sofort und „nimmt sie fest“. In einer Parodie auf „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“ droht er das nahe Ende von Max & Moritz an, die sich sehr fürchten ...
Meister Müller Meister Müller ist entsetzt über soviel Barbarei, dass er zuerst einmal alle zurechtweist: „Ihr mahlt nicht in meiner Mühle Max und Moritz klein, meine Mühl' mahlt Korn zu Mehl und niemals Kinderlein...“ Das Drängen von Bauer Mecke, Max & Moritz endlich in die Mühle zu stecken, kontert Meister Müller mit der Anordnung einer (gestellten ...) Gerichtsverhandlung – den Vorsitz hat der „strenge hohe Richter“ Rumpelstilzchen! Willi bekennt sich vor der Verhandlung mitschuldig und warnt eindringlich vor einen vorschnellen Urteil. Max & Moritz haben den gesamten Ablauf mitanhören können und geraten nun in eine wahrhaftig echte Panik ....
8. Streich – Das Gericht Innerlich belustigt, nach außen hin jedoch sehr ernst, bittet Meister Müller den Richter Rumpelstilzchen sofort um sein Urteil, da die Sachlage ja eindeutig sei ... Das chaotische Rumpelstilzchen erkennt jedoch, dass „bis auf die Sache mit dem Bäcker“ keine Straftaten begangen wurden und verkündet den Freispruch! Willi Busch legt jedoch dahin gehend Einspruch ein, dass der Freispruch nur auf Bewährung mit zwei Auflagen rechtskräftig sein sollte ... und endlich war´s vorbei, mit der Übeltäterei .... Doch da ein Schrei der Witwe Bolte ....! Mit Willis Frage „Was haben Max & Moritz schon wieder mit deinen Hühnern gemacht ...?! endet das Stück im Chaos und Willi & Walli verabschieden sich von den Kindern ...

Ende Kleine Änderungen nicht ausgeschlossen...

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